Schwertkampf im Alten Dorf – Teil 4

Dies ist der vierte Teil meines Reiseberichts zum ISBAS 2019. Zum ersten Teil geht es hier entlang, Teil 3 ist hier.

Die zweite Hälfte des Lehrgangs bricht an. Da mein Körper sich mit de Futons nicht wirklich anfreunden kann habe ich bisher immer versucht zu schlafen anstatt den Vorträgen zu lauschen, die von 6:30-7:30 angesetzt waren.

Am Vormittag schone ich mich etwas und halte mich (stehend) im Hintergrund, rückblickend eine gute Idee. Ins Schwitzen komme ich trotzdem, denn ich veruche beim Aikido soweit wie möglich mitzumachen. Nachmittags übernimmt Udagawa Kancho den Unterricht der Gruppe der Dojoleiter. Die restlichen Teilnehmer teilen sich in drei Gruppen ein: Anfänger, Fortgeschrittene und erfahrene Fortgeschrittene.

Zusammen mit Kancho gehen wir in das „kleine“ Dojo, das immer noch groß genug ist, so dass wir (ca. 35-40) trainieren können. Allerdings steht am Anfang wieder ein längerer Vortrag (meine armen Knie 😊 ). Danach beginnen wir mit tsuba zeriai (鍔 競り合い, tsuba ist das Stichblatt oder Handschutz der traditionellen japanischen Schwerter, zeriai bedeutet kämpfen oder zusammenstoßen) wobei beide Gegner mit tsuba an tsuba stehen und miteinander kämpfen.

Die Schwierigkeit liegt hier in dem geringen Abstand, so dass beide Gegner in Reichweite der Klingen sind. Das erzeugt enormen Stress. Gleichzeitig darf man nicht mit verspannten Schultern und Armen drücken sondern muss eine durchlässige Struktur bewahren. Tusuba zeriai ist daher nicht ganz ungefährlich, vor allem, wenn man später mit scharfen Schwertern (shinken, 真剣, wörtlich „lebendiges Schwert“) übt. Udagawa Kancho führt das vor und zeigt die korrekte Position

Im Kashima-No-Tachi gibt es 6 tsuba zeriai Katas, also Techniken, die eine tsuba zeri Situation auflösen können. Teilweise kommen diese oder Variationen davon auch schon in den Schwert Katas vor. Für mich sind viele der Bewegungen neu und wir üben langsam, um uns nicht zu verletzen. Obwohl wir nur eine gute Stunde Zeit haben, ist das Training sehr anstrengend, psychologisch wie auch körperlich. Insgesamt lernen wir die drei von insgesamt 6 (bzw. 7) tsuba zeriai Katas: shiraha-dori, tsuka-dori-kote-kujiki (kote kujike heiß:t „das Handgelenk zerquetschen“) und aori-gote (eigentlich eine taoshi-uchi Form).

Tsuba-zerai – Aori-gote

Am nächsten Nachmittag wiederholen wir die Techniken vom Vortag. Die letzte tsuba-zeriai Technik, die wir lernen, ist tsuka-dori-gyaku-gaeshi, hier benutzen wir einen Handgelenkhebel gegen das rechte Handgelenk und den Ellenbogen von uke (Angreifer).

tsuka-dori-gyaku-gaeshi

Es folgt Teil 5.

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