Mit dem Schwert nach Calais – Reisebereicht Teil 3
Tag 2 und 3
Das ist der dritte Teil meines Reiseberichts. Heute: Aishin und Jissen Kumi Tachi. Zu den früheren Teilen geht es hier: Teil1, Teil2, Teil 4, Teil 5, Teil 6, Teil 7.
Aishin und Jissen
Mein ambitioniertes Ziel jeden Tag einen Bericht zu schreiben habe ich inzwischen begraben. Die Zeit wird doch ziemlich knapp und ich will mich auch nicht immer hinter dem Bildschirm vergraben – die meisten Teilnehmer treffe ich so selten, dass es viel zu schade ist sich nicht auszutauschen.
Wir sind nun voll im Lehrgang angekommen und der tägliche Rhythmus verfestigt sich. Das morgendliche freie Training habe ich bisher immer zugunsten von mehr Schlaf ausfallen lassen. Nach dem Frühstück geht es zum Morgentraining. Araya Kancho spricht dann ca. 1 Stunde über ein Thema und danach üben alle zusammen. Gestern und heute waren das Suburi (übersetzt: leere Schnitte) – zum Beispiel Kesa Giri (diagonaler Schnitt) und Kiri Age (diagonaler Schnitt nach oben). Dienstag früh haben wir dann Verkettungen/Wiederholungen von Schnitt-Sequenzen geübt (funi shin).
Aishin und Jissen Kumi Tachi
Nachmittags wird in den Gruppen weiter an den Kata-Serien geübt. Wir haben Montag die dritte Serie (Aishin Kumi Tachi (相心組太刀) geübt. Die Kanji fü Ai Shin bedeuten Harmonie/Energie und Herz/Spirit. Ai Shin meint also gleicher Geist oder gleiche Intention und auch gleiche Intensität. In dem Video am Anfang des Beitrags übe ich mit Axel Buksnowitz aus dem Kikentai Dojo in Berlin. Dienstag haben wir die vierte Serie (Jissen Kumi Tachi (実戦組太刀)) geübt, die im Wesentlichen Elemente der ersten drei Serien kombiniert aber schneller und intensiver ausgeübt wird. Die Kanji in Jissen beudeten echt und Kampf, also wirklich kämpfen! Jetzt wird es also ernst. Uke greift ernsthaft an und versucht auch zu gewinnen.
Falls ihr Lust bekommt auch einmal ein Schwert in die Hand zu nehmen – einfach zum Probetraining anmelden.
Am Abend sind wir zum Strand gegangen und haben den Sonnenuntergang genossen.