Mit dem Schwert nach Calais – Reisebericht Teil 6
Misogi
Das ist der sechste Teil meines Reisebericht. Heute – Misogi. Zu den anderen Teilen geht es hier entlang: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5, Teil 7. Alle Photos sind von A. Christodoulou.
Heute morgen wird es ernst. Um 6:30 Uhr treffen wie uns, um das Misogi zu beginnen. Dazu trägt jeder Mann einen Fundoshi (traditionelles Lendentuch, dass auch beim Sumo getragen wird) und ein Hachimaki, ein Stirnband. Das Fundoshi ist einfach ein langes Tuch, dass geschickt um die Lenden gewickelt wird und alles sicher verpackt. Das war Anlass zu einiger Besorgnis, denn wenn die Wicklung nicht fest genug ist dann kann es sich während des Misogi lösen – und das will keiner. Die Frauen tragen einem dünnen Kimono und Badesachen darunter.
Am Strand angekommen beginnen wir mit Furi Tama (lit. die Seele schütteln) und Tori Fune (lit. Vogel Boot, Ruderübung). Danach wird es ernst und wir gehen ins Wasser. Hüft- bis brusttief steht man im Meer und rezitiert den O Harae Kotoba. Überraschenderweise ist das Wasser fast angenehm warm im Vergleich zum kühlen Wind. Die Wellen schütteln uns ordentlich durch, aber als am Ende die Sonne direkt vor uns aufgeht bekommt dieser besondere Moment eine zusätzliche schöne Qualität.
Zurück an Strand ziehen wir uns schnell an und beginnen mit Schwertübungen (suburi). Etwas durchgefroren ist es angenehm sich zu bewegen und mir wird wieder wärmer. Die warme Dusche am Schluss hilft natürlich auch.
Das war mein erstes Misogi. Ich finde es eine wirklich wertvolle Erfahrung und kann es jedem nur empfehlen.
Lust auf mehr? Einfach mal zu einem Probetraining vorbei kommen.